Die Geschichte ist turbulent, skurril, schnell (fast atemlos), zTeil komisch, nimmt ungeahnte Wendungen und auch verwirrend.

 

Die Selbstgespräche wechseln sich mit Gedankengängen und richtigen Gesprächen ab. Sie sind mit den gleichen Satzzeichen geschrieben (also mit fehlenden) und verwirren zuweilen. Am Schluss stellt man dann fest, dass auch die «richtigen» Gespräche keine waren, denn das Ganze hat sich weder in Spanien noch in einem Kloster abgespielt … noch war Herrera ein Mann. Es ist verwirrend – was hat sich den nun wirklich in einem Motel in Norwegen abgespielt?

 

 

 

Bei einigen Passagen musste ich laut lachen. Die Geschichte war so lebendig geschrieben, dass man es sich genau vorstellen konnte.

 

Beispiel: als der deutsche Protagonist die Churros auf eine Ameisenstrasse kotzte. «… deren Verkehrsteilnehmer nun in einem Fall von Katastrophe durch Überfluss in glukosereichem Nahrungsbrei ertränkt wurden. … sehen, dass die überlebenden Ameisen bereits erste Bröcklein aus dem flüssigen Chaos in Nest wegtrugen. Das Leben geht immer für irgendjemanden weiter. …»

 

 

 

Auch die Anspielung auf die Netflix Verfilmung war lustig.

 

 

 

Alles in allem jedoch hat mich das Buch nicht begeistert. Es ist einfach zu verwirrend und ich möchte keine Schulstunde in deutscher Literatur verbringen, um herauszufinden, was uns der Autor sagen will.

 

 

 

Zusätzlich:

 

Bei vielen Erzählungen gibt es immer wieder Umwege/Anhängsel, welche eigentlich nichts zur Sache haben und deren Sinn sich dem Leser nicht entfaltet.

 

 

 

 

 

Ich bevorzuge Bücher, die der Aussage von Bernhard Schlink (April 2022) entsprechen:

 

«Ich wollte immer so schreiben, literarisch wie wissenschaftlich, dass die Leser und Leserinnen es nicht entziffern müssen. … Meine Sprache sollte für die Leser und Leserinnen keine Hürde sein, sondern ihnen den direkten Zugang zum Inhalt bieten»

 

G.M. 4

 

 

 

Renz aus Deutschland macht in einem Kloster in Andalusien einen Erholungsurlaub, um seinen Ruhepuls mit Beschaulichkeit und Yoga auf ein gesundes Niveau zu bringen. Aber da ist ein aufmerksamer Koch und Kellner, der aus ihm eine Story mit einer Nonne aus einem Zeugenschutzprogramm entlockt. Gibt es hier etwa Parallelen oder ist Renz fast ein Hellseher? Das Essen und viele Kuriositäten brechen die Spannung mit viel Humor – wen nimmt der Autor alles auf den Arm? Sicher auch sich selbst….

 

 

E.P. 5

 

 

Kommentare: 3
  • #3

    Claudia (Mittwoch, 13 April 2022 10:35)

    Eine amüsante Geschichte. Ist witzig geschrieben und macht spass zum lesen. Nur mit den direkten Reden hatte ich ein wenig Mühe. Der Schluss ist speziell, verstehe ihn nicht so ganz. Wo war er wirklich?

  • #2

    s.w (Dienstag, 12 April 2022 19:15)

    Zuerst wusste ich nicht, ob der Ich-Erzähler männlich oder weiblich ist.
    Die Vorstellung in einem Kloster Ferien zu machen und mit niemandem sprechen zu können, ist sehr speziell, vor allem, wenn der "Hotel-Beschreib" nicht richtig gelesen wurde.
    Seite 32. Wenn sie es nicht wussten..... So witzig diese Ausssage.
    Ist Renz gar nicht im Kloster? Erzählt er seine Fantasien?
    Seite 114. So ist es mir auch ergangen. Ich habe nichts begriffen. Tönt aber gut.
    Seite 126. Haruki Murakami kennt er auch.
    Das Buch wird langsam langweilig. Es wiederholt sich immer wieder.

  • #1

    S.J. 4 (Sonntag, 10 April 2022 15:48)

    Ich fand das Buch witzig und amüsant. Die Gegend und die Protagonisten konnte ich mir gut bildlich vorstellen. Allerdings hatte ich mir erhofft, dass der Schluss etwas Aufklärung bringen würde. Leider war das Gegenteil der Fall. Nach dem Epilog war ich verwirrt und konnte mir keinen Reim mehr aus der Geschichte machen und das mag ich überhaupt nicht.