Story

 

Die Geschichte im hartgesottenen Wunderland findet im surrealen Tokyo statt: Ein besonders begabter „Informatiker“ erhält einen obskuren Auftrag, der ihm sein ganzer Können abverlangt. Dabei gerät er in abenteuerliche Situationen, in denen er mehr oder weniger heil davonkommt. Sein Auftraggeber hat sich wegen der möglichen Spionage durch „die Guten“ (das System) und die mafiöse Konkurrenz (die Fabrik) im Untergrund eines Bürogebäudes hinter einem unterirdischen Wasserfall installiert. Damit einem die Schwärzlinge (besonders gefrässige Ratten?) nichts antun hat er ein spezielles Gerät entwickelt, um den Schall zu vernichten.

 

In der parallelen Geschichte im „Ende der Welt“ wird dem Erzähler bei seiner Ankunft sein Schatten abgetrennt und in die Augen Schnitte zugefügt, damit er Träume lesen kann. Die Flucht aus diesem Ort ist zusammen mit seinem Schatten stets ein Thema, scheint jedoch absolut aussichtslos. Am Schluss scheint ein Fluchtversuch in „letzter Minute“ möglich – gelingt er oder wie geht die Geschichte zu Ende?

 

In beiden Geschichten spielen eine Bibliothek (mit Bibliothekarin), ein Turm und ein (resp. mehrere) Einhorn eine besondere Rolle – Zufall?

 

 

Autor

 

Haruki Murakami ist ein gefeierter japanischer Schriftsteller. Seine Werke lassen in skurrilen und oft surrealen Darstellungen viel Spielraum für Interpretationen; die Innen- und Fantasiewelt (der innere Dialog) verknüpft er oft mit der Realität, was seine Leserschaft entweder begeistert oder abstösst.

 

In Japan aufgewachsen, studierte er ab 1968 Theaterwissenschaften und lernte dabei seine Frau Yoko kennen, mit der er bis heute zusammen ist. Er jobbte in einem Plattenladen, führte eine Jazzbar und begann 1978 zu schreiben. In den 80ern führten ihn Reisen nach Europa und in den 90ern war er an verschiedenen Unis in den USA tätig. Seit 2001 lebt er in Öiso. 

 

 

Sprache und Stil

 

Die Geschichte im Wunderland ist in der Vergangenheit geschrieben, obwohl viel stärker und präsenter gegenüber dem Ende der Welt, welche in der Gegenwart geschrieben ist. Auch die Ausdrucksweisen unterscheiden sich stark: während im hartgesottenen Tokyo eine unbarmherzig harte und technokratische Sprache vorherrscht, sind im Ende der Welt keine wirklich bösen Worte und Gedanken im Spiel.

 

 

Was hat mich bewegt

 

-        -Haben wir „nur“ die Wahl zwischen einer hartgesottenen Realität mit allen Ellenbogen und einer idealen Welt ohne Emotionen und Freude? Bedingen positive Emotionen stets auch das Vorhandensein von negativen, verletzenden und beherrschenden Elementen?

 

-        Was geschieht mit unserem Bewusstsein?

 

-        Die heutige Bibliothek des Wissens (Wikipedia) hat im Roman noch nicht Einzug gehalten, da es sie damals noch nicht gab – wie würde sich die Story dadurch verändern?

 

-        Spezielle Gegenstände wie der Einhorn-Schädel scheinen immer durch eine spezielle Aura umgeben zu sein…

 

 

Kommentare: 1
  • #1

    Claudia (Mittwoch, 10 Juli 2019 11:23)

    Diese Lektüre hat mich sehr überrascht. Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzulesen, aber mit der Zeit hat es spass gemacht in diese surreale Welt Fuss zu fassen. Zwei Welten die ich aber so nie haben möchte! Eine Geschichte die zum Nachdenken auffordert.