Story

 

Was in den knapp sechs Jahren zwischen Grossmutterpflichten und Golfspiel bis zu ebendiesen sich im Leben von Carla del Ponte (CP) abspielt ist wirklich eine Welttragödie. Über die Brutalität, die absolut mangelnde Bereitschaft zu friedlicher Beilegung des „Konflikts“, die internationalen Verstrickungen und die Unfähigkeit der UNO beschrieben ist, ist absolut erschütternd, auch wenn der Leser mit unappetitlichen Details verschont werden – trotzdem schwere Kost!

 

CPs energisches und kompromissloses Vorgehen zu Gunsten der Gerechtigkeit als Chefanklägerin im Bosnien- und im Ruanda-Gemetzel wären ihr (und der Gerechtigkeit der syrischen Opfer) zugutegekommen, wenn dies die Mächtigen dieser Welt nur etwas gewollt hätten. Bisher sind Verbrechen an der Menschlichkeit und Völkermord in diesem Konflikt völlig ungesühnt. Eindrücklich ist für mich, wie wenig wichtig Fakten und die Suche nach Schuldigen in einem solchen vielschichtigen Konflikt sind. Auch die Hartnäckigkeit und schon fast Starrköpfigkeit von CP begeistern mich.

 

Über den Syrien-Konflikt und diverse Aspekte davon habe ich in diesem Buch mehr erfahren, als von der sechsjährigen Medienberichterstattung.

 

 

Autorin

 

CP ist als frühere Staatsanwältin des Tessins, als Bundesanwältin und von ihren UNO Mandaten bestens bekannt. Die Einzelheiten aus ihren Beziehungen zu den Bundesräten Blocher und Calmy-Rey (mit der sie das gleiche besuchte Schulkloster gemeinsam hat) und auch ihre Auftritte in und neben ihrer Kommission bringen einem die Person CP näher.

 

 

Was hat mich bewegt

 

-          Wenn die UNO nicht fähig ist in solchen Konflikten für Ordnung und Gerechtigkeit zu sorgen, was steht der Menschheit noch bevor?

 

-          Kriminelle Machenschaften Verbrechen an der Menschlichkeit werden in diesem grossen Konflikt offensichtlich als Kollateralschäden – mindestens bisher – von den Mächtigen dieser Welt in Kauf genommen

 

-          Assad wird von CP sehr glaubhaft als der grösste Kriegsverbrecher nach dem zweiten Weltkrieg bezeichnet, jedoch scheint bisher zu wenig internationales Interesse an Konsequenzen

 

-          Welche Mechanismen braucht die Menschheit, um dem sicherlich von einer Mehrheit gewünschten Frieden näher zu kommen?

 

 

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