Story

 

Auf einer Farm in British Columbias wächst Frank bei einem Ziehvater auf. Seinen leiblichen Vater „Eldon“ kennt er von einigen Treffen in der nahen Stadt. Eines Tages lässt ihn sein leiblicher Vater zu sich rufen. Der sechzehnjährige Frank macht sich auf den Weg in die Fabrikstadt, wo er seinen alkoholabhängigen und kranken Vater trifft.

 

Eldon, sein leiblicher Vater, hat einen letzten Wunsch. Er möchte seine letzte Ruhestätte auf einem Bergkamm, in weiter Ferne wie ein indianischer Krieger bestattet werden.

 

Zu Fuss und zu Pferd mach sich die beiden auf den langen Weg. Während der abenteuerlichen Reise erzählt ihm sein Vater seine Lebensgeschichte die mit viele Verzweiflung, Hoffnung und Glück verbunden ist. Frank entdeckt eine Welt die ihm fremd war und erhält ein Erbe, das er hüten kann.

 

 

 

Autor

 

Richard Wagamese wurde 1955 in der kanadischen Provinz Ontario geboren, seine Familie gehörte zur indigenen Gruppe der Ojibwe.

 

Mit drei Jahren verliessen die alkoholabhängigen Eltern ihn und die drei Geschwister.

 

In den folgenden Jahren wuchs er bei Pflegefamilien auf und wurde schliesslich adoptiert. Mit diesen seelischen und kalten Lebensumständen wurde er zum Alkoholiker. Er lebte auf der Strasse und wurde Drogenabhängig und sogar eine Zeit im Gefängnis. Hier halfen ihm Bücher den Weg in den Alltag zurück zu finden und er begann zu schreiben.

 

Er veröffentlichte 15 Bücher, für die er vielfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Publikumspreis des Canada-Reads-Programms des staatlichen Rundfunks für den Roman "Der gefrorene Himmel", dessen von Clint Eastwood produzierte Verfilmung ebenfalls preisgekrönt wurde.

 

Richard Wagamese verstarb im Jahr 2017.

 

 

 

 Sprache und Stil

 

-     Ein einfühlsamer Stil ohne Mahnfinger, wird in tierischer und Bildersprache transportiert.

 

-     Einmal angefangen, lässt einen das Schicksal und das Leiden von Frank nicht mehr los.

 

 

 

Was hat mich bewegt

 

-     Die Zerrissenheit von Frank, im Wissen, dass sein Vater alkoholabhängig ist und er ihn nie als Vater erleben konnte.

 

-     Für Eldon ist es der letzte Gang und durch seine Lebensgeschichte erhält Frank einen Einblick in eine neue Welt.

 

-     Die Aussage vom Vater: „Wir sind beide irgendwie in der gleichen Lage“. Er hat keinen Ahnung wie man Vater ist und ich habe keine Ahnung wie man Sohn ist.

 

MZ

 

Kommentare: 3
  • #3

    Ruth (Donnerstag, 18 März 2021 16:55)

    Bei diesem Buch war ich von Anfang an voll in der Geschichte drin, wie wenn ich dabei gewesen wäre. Es hat mich berührt.
    Richard Wagamese war ein brillianter Geschichtenerzähler, ich bin begeistert von seiner Sprache. Wer weiss, wieviel der Autor vom eigenen Leben darin verpackt hat, er hatte selber eine schwere Kindheit.

  • #2

    Claudia (Donnerstag, 18 März 2021 11:20)

    Der Autor bringt die tragische Geschichte mit seinen Schreibstil einem sehr nahe. Wie die Ureinwohner unterdrückt wurden und ihnen ihre Lebensweise genommen wurde stimmt mich traurig. Wir brauchen mehr solche Autoren die uns den Horizont erweitern. Unbedingt lesen!

  • #1

    Ernst (Mittwoch, 17 März 2021 18:18)

    Spannend geschrieben, zu Beginn eher deftig. Einfache Personenkonstellation mit eher statischen Figuren. Das Problem der Ureinwohner mit Alkohol wird anschaulich, wenn auch etwas einfach dargestellt. Der in der deutschen Fassung verwendete Begriff „Indianer“ dürfte wohl bei der Übersetzung durchgegangen sein.