Nach dem Lesen der ersten 20-30 Seiten war ich wie «elektrisiert». Im zweiten Teil fühlte ich mich wie ein Voyeur und unangenehm berührt. Nach dem Lesen war ich erschlagen.

 

 

 

Dieses Buch ist anders. Anders geschrieben und anders aufgebaut. Nicht wie eine Biografie. Nicht wie ein Roman. Nicht wie irgendetwas, das ich bisher gelesen hatte.

 

 

 

Vietnam – ein wirklich vergessener Krieg. Man nahm die Kriege damals war, durch TV und Zeitung und allenfalls Proteste. Jedoch – dann werden sie vergessen … Vietnam, Balkan, etc. Wann werden wir diesen Krieg in der Ukraine vergessen haben, während das Leid, das Trauma der Menschen geblieben ist? Für viele Generationen.

 

Die von Vuong hingeworfene Fetzen Kriegserinnerungen seiner Grossmutter und Mutter stimmen nachdenklich und verstören zuweilen. Die Beschreibung der Soldaten, billiges Kanonenfutter, überfordert und der Verlust der menschlichen Grenzen (Makakenhirn essen). Da es gelebte Geschichte ist, auch wenn persönlich erlebte, hat es mein Interesse geweckt. Es hat mich interessiert, elektrisiert – teilweise habe ich zusätzlich recherchiert ob die Angaben stimmen.

 

 

 

Die Kombination von Gewalt und der (eher spärliche gezeigten/beschriebenen) Liebe zwischen Mutter und Sohn macht betroffen.

 

 

 

Die Beschreibung, wie wichtig die Sprache ist hat mich an die eigene Kindheit erinnert. Seine Aussage «… Muttersprache. Doch was, wenn die Muttersprache verkümmert ist?» hat mich betroffen gemacht. Die Sprache der Mutter (Vietnamesisch), welches auf tiefen Bildungslevel geblieben ist und so weitergegeben wurde. Das Englisch, dass er erst erlernen musste. Was ist Muttersprache? Das frage ich mich immer wieder, wenn ich ein Formular mit dieser Frage ausfüllen muss.

 

 

 

Im zweiten Teil beschreibt Vuong das Herantasten an die eigene Sexualität und die ersten Erfahrungen. Seltsamerweise fühlte ich mich als Voyeur. Weil es um sexuelle Erfahrungen ging? Weil ich eher wenig homosexuelle Erfahrungsberichte gelesen habe? Ich weiss es nicht.

 

Auch hier, diese Kombination von Gewalt und Liebe. Eine Liebe, die aus Herrscher und Beherrschter besteht. Aus einem Ungleichgewicht. Nicht die körperliche Gewalt wie bei der Mutter-Kind-Beziehung im ersten Teil (oder zumindest nicht nur).

 

 

 

Der dritte Teil ist mir fast nicht in Erinnerung geblieben. Ausser dem Tod der Grossmutter Lan.

 

 

 

Alles in Allem ein anspruchsvolles Buch. Nicht für Jeden.

 

 

G.M. 5

 

 

In diesem Roman, erzählt der Autor seine eigene Geschichte in Form eines Briefes an seine Mutter. Sie wird diesen allerdings nie lesen können, da sie Analphabetin ist. Auf ruhige, lakonische Art, mit vielen lyrischen Einsprengseln beschreibt der junge amerikanisch – vietnamesische Autor episodenhaft sein Heranwachsen, das von Gewalt, z. T. Rassismus aber auch von Zärtlichkeit geprägt ist. Er erzählt vom Alltag mit Mutter und Grossmutter in Amerika und erzählt deren Geschichte in Vietnam zur Zeit des Vietnamkrieges. Er beschreibt, wie er sich als homosexueller Jugendlicher verliebt und später seinen Freund verliert. Eindringlich thematisiert er das Sterben der Grossmutter.

 

Neben der persönlichen Geschichte erhält der Leser Einblick in das Leben vieler einfach lebender Amerikaner. Und er erfährt vom Elend und Tod vieler Amerikaner durch stark abhängig machende Betäubungsmittel. Diese Schmerzmittel wurden (oder werden immer noch) durch Pharmafirmen promotet und dabei werden die stark süchtig machenden Eigenschaften verharmlost oder verleugnet und von vielen Ärzten allzu leichtsinnig verschrieben.

 

 

 

Ich fand die Geschichte interessant zu lesen, v.a. die Familiengeschichte mit geschichtlichen Bezügen und die persönliche Beziehung zu Mutter, Grossmutter und Trevor haben mir gut gefallen. Die vielen lyrischen Assoziationen sind oft erhellend und geben dem Geschehen eine Leichtigkeit und Tiefe.

 

 

 

Manchmal konnte ich den, für mich oft surrealen Gedanken des Autors nicht folgen. Es hat für meinen Geschmack zu viele davon. Da war ich überfordert oder hatte zu wenig Geduld.

 

E.A. 5

 

 

 

 

Was für ein Titel und was für eine deprimierende Beschreibung des Alltags in einer amerikanischen Kleinstadt!


Im ersten Teil erfährt der Junge, der nur immer „kleiner Hund“ genannt wird, alle Formen der physischen und psychischen Gewalt als „gelbem Vietnamesen“ der Arbeiterklasse. Die brutalen Geschichten, auch aus Vietnam (Affenhirnessen,…) erfordern einen resistenten Magen. Was die offenbar sehr sorgfältig recherchierte Geschichte von Tiger Woods soll, verstehe ich nicht.
Als Jugendlicher arbeitet er in einer Farm und erfährt erstmals (unter Drogen) eine Beziehung; dem Autor sind offenbar die homosexuellen Praktiken recht wichtig. Drogen beeinflussen zunehmend den Schreibstil im zweiten Teil.
Im dritten Teil sterben dann seine Nächsten zu denen er im Nachhinein persönliche Beziehungen erkennt. Der "Roman" franst dann etwas aus…

 

E.P. 3

 

 

 

Kommentare: 1
  • #1

    Martin (Mittwoch, 13 April 2022 10:13)

    Das Buch handelt von einem jungen Vietnamesen Knaben, der in jungen Jahren nach Amerika kommt. Er schreibt seine Erlebnisse für für seine Mutter auf. Er schreibt von seinen Gefühlen und Erlebnissen in einer direkten Sprache ist sehr emotional geschrieben.