Kommentare: 4
  • #4

    Susi (Mittwoch, 16 November 2022 19:12)

    Mir hat das Buch sehr gefallen. Doris Dörrie erzählt, als ob es ihre Geschichte wäre und ich habe erst später gesehen, dass es eine autofiktionale Geschichte ist. Ich denke vor allem Japan kennt sie schon sehr gut. Drei Länder so unterschiedlich sie nicht sein könnten. Aber auch die arme Tatsu in Deutschland hat mich sehr berührt und ich konnte so richtig mit ihr mitfühlen. Geblieben sind mir vor allem die Gegensätze: Frauen und Männer. Fernweh und Heimweh. Heldinnen und Helden

  • #3

    MZ (Donnerstag, 10 November 2022 10:32)

    Die Heldin, ist es die Autorin oder eine fiktive Frau? Diese reist alleine nach San Francisco, Tokio und Marrakesch. Ihr Ansatz ist, wenn sich nicht verändert ist es keine Geschichte. Die Erlebnisse in den drei Städten sind mit kurzen und prägnanten Ereignissen, in einer direkten und lebhaften Sprache beschrieben. Ist Transformation der Schlüssel? Jeder kann und soll sich dazu seine eigenen Gedanken machen.

  • #2

    Gianna (Mittwoch, 09 November 2022 09:42)

    Doris Dörrie scheint - vor der Pandemie - sehr viel gereist zu sein. Und es scheint, dass erst die Pandemie und die damit verbundene "Reise-Unmöglichkeit" ihr die Zeit gegeben hat, dieses Buch zu schreiben. Sie unterscheidet zwischen zwei Reisende-Typen: die Touristen, welche nur kurz irgendwo bleiben und immer an der Oberfläche (oberflächlich) sind. Und die Reisende, welche vor Ort arbeiten und daher länger bleiben und tiefere Einblicke bekommen. Sie zählt sich zu den Letzteren.
    Aus ihrem Fundus hat sie drei Städte/Länder gewählt (San Francisco, Japan (Kyoto und XXX) und Marokko (Marrakesch und Umgebung) und dabei Anekdoten, Informationen und autobiografisches miteinander verwoben. Vielleicht ist einiges Autobiografische erfunden, vielleicht basieren nicht alle Anekdoten auf wirklich Erlebtem – ist ja eigentlich egal. Es ist spannend, lustig, regt zum Nachdenken an und erlaubt durch googlen sein Wissen zu erweitern.

    Absolut lesenswert.
    5 von 6

  • #1

    EP (Donnerstag, 03 November 2022 10:45)

    Die Heldin, also die Autorin reist. An drei Orte, immer auf der Suche nach der weiblichen Ausgabe der Heldenfigur. Was macht sie aus? Mir scheint, dass die Reflexion über vergangene Reisen und die alltäglichen Probleme und persönlichen Schicksale – auch in diesen Reisen vor der Pandemie – im Zentrum stehen. Wie steht es denn mit dem Heldentum? Geschicktes Verhalten in unbegreiflichen Kulturen oder gar das Überleben des Beinahe-Flugzeugabsturzes?

    Mich stört die männlich – weibliche Betonung im Heldentum und auch sonst wirkt das Buch (nicht als Roman deklariert) auf mich sehr Geschlechter-differenzierend und wenig -integrierend; ein absolutes Gegenstück zur nonbinären Strömung. Im Klappentext wird das leichte Gepäck hervorgehoben; mir scheint dies auch dem Tiefgang des Inhaltes zu entsprechen.

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