Story

 

Nachdem sich ihr Klient nach seiner Verurteilung im Gerichtsgebäude aus dem sechsten Stock stürzt, fällt die Anwältin Solène in eine tiefe Krise. Sie ist immer stark gewesen, aktiv, in Bewegung und jetzt sitzt sie mit einem Burn-out zuhause und weiss nicht mehr ein und aus. Erst als sie sich für ein Ehrenamt als Schreiberin im Haus der Frauen entscheidet, kommt sie mit kleinen Schritten aus ihrer Depression heraus. Nur langsam kann sie das Vertrauen der Bewohnerinnen mit diversen Schreibarbeiten gewinnen und sich selber neu finden und entdecken. Dabei wird dem Leser zwischendurch erzählt, welche mutige Frau vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf und Soléne beschliesst die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.

 

 

 

Sprache/Stil

 

Wie schon in ihrem ersten Roman „der Zopf“ hat mir ihr flüssiger Schreibstil sehr gepasst. Es hat mich immer wieder interessiert wie es weiter geht im Buch und ich musste mich nie zum Weiterlesen zwingen.

 

 

 

Was hat mich bewegt

 

Ich mag es wenn zwei oder mehrere Geschichten in einem Buch erzählt werden. Das hat für mich dieses Buch so interessant gemacht. Die Geschichte von Soléne könnte in jedem Roman vorkommen, aber gespickt mit den Informationen der Heilsarmee, welcher Blanche Peyron und ihr Mann Albin zugehörten, hat es für mich sehr lesenswert gemacht. Die Informationen über den Palais de la Femme fand ich super, vor allem weil es dieses Haus schon so lange gibt und die Frauen dort trotz ihren schweren Lebensgeschichten, Zuflucht und Heimat finden.

 

 

 

Autorin

 

Die 1976 in Bordeaux geborene Autorin arbeitet unter anderem auch als Regisseurin, Schauspielerin und Drehbuchautorin. 2018 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Der Zopf“, der in mehr als 30 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen, wie beispielsweise dem Prix Relay des Voyageurs Lecteurs, der Trophée littéraire des Femmes de l’Economie und dem Globe de Cristal, ausgezeichnet wurde. Vor ihrem Debüt als Romanautorin schrieb und inszenierte die Tochter einer Bibliothekarin Kurz- und Spielfilme wie „À la folie…pas du tout“, der 2002 für das Internationale Filmfestival von Valladolid nominiert war und wofür sie den Prix Sopadin Junior für das beste Drehbuch erhielt. 2015 wirkte sie beim Musical „Résiste“, das nach den Liedern der französischen Legende France Gall kreiert wurde, mit. Die Französin lebt heute in Paris.

 

 

 

SJ

 

Kommentare: 1
  • #1

    Claudia (Freitag, 04 September 2020 10:10)

    Ein sehr lesenswerter Roman. Vor allem die Geschichte von Blanche hat mich sehr fasziniert.