Story

 

Georg und Paul betreiben seit Jahren einen in die Jahre gekommenen Skilift oben in einem Bündner Dorf. Impressionen aus der Saison mit Rückblicken auf Ereignisse des Dorfs, kleine Genüsse, Ängste und Neckereien sind sehr bildhaft umschrieben. Der Schnee lässt mehr und mehr auf sich warten und ebenso die Gäste (kamen vielleicht gar keine?).

 

In 21/2 Sunden leicht zu lesende Lektüre, bei der ich ab und zu lauf lachte.

 

 

Sprache

 

Man merkt, wann Dialoge kommen, an der Sprache und nicht an „Satzzeichen“. Die Sprache enthält dann auch deutsch-romanische Elemente und eine spezielle Schreibwiese, wie das „Cofferteckel“ gleich im ersten Satz. Das ist eine besondere Stärke von Arno Camenisch: «Zac bum steckst du bis zu den Knöcheln im Nebel». Bis zu den Knöcheln im Nebel? Die Dolores aus dem Nachbardorf, die war so klug, «so einen Schatz an Wissen hat nicht mal ein Astronaut». Und als der Blitz in einer Alp einschlug, hatte «Petrus den Radar falsch eingestellt».

 

 

Beziehungen

 

Georg und Paul sind aufeinander angewiesen und gehen, abgesehen von Spässen, pfleglich miteinander um. Der eine ist verheiratet, beider jedoch mit dem Skilift.

 

Die Stories aus dem Dorf sind recht deftig (Tod der Volg-Betreiberin durch Absturz beim Reinigen der Dachrinne, Tod des Skikollegen im Nebel, …)

 

 

Autor

 

Arno Camenisch ist 1978 in Tavanasa GR geboren. Er studierte in Biel, wo er sich nun auch niedergelassen hat und seit 2005 erscheinen regelmässig Werke von ihn, die auch mi diversen Auszeichnungen bedacht wurden. Seine Darstellungen kann ich bestens der Gegend (Brigels / Waltensburg) zuordnen. Weder im Internet noch direkt auf seiner Homepage geht er auf sein eigenes Leben ein. Homepage und seine internationalen Auftritte machen einen sehr professionellen Eindruck.

 

 

Kommentare: 1
  • #1

    Ursi (Montag, 17 Juni 2019 11:04)

    Hat mir gut gefallen und mich an den kleinen Skilift in Regensberg erinnert. Tolle Bündner-Ausdrücke. Handlung flach, wenig Spannung.